«Die Variante Gemeinderat ist gerechter, flexibler, zeitgemässer und besser»

Eine breite Allianz von SP, Grünen, GLP, AL und EVP empfiehlt die «Variante Gemeinderat» der Verordnung über die Tagesschulen zur Annahme. Die Variante Gemeinderat wird auch von der Zürcher Schulpflege und dem Verband des Lehr- und Betreuungspersonals VPOD bevorzugt.
Eine breite Allianz von SP, Grünen, GLP, AL und EVP empfiehlt die «Variante Gemeinderat» der Verordnung über die Tagesschulen zur Annahme. Die Variante Gemeinderat wird auch von der Zürcher Schulpflege und dem Verband des Lehr- und Betreuungspersonals VPOD bevorzugt.
Die Unterschiede der beiden Varianten können Sie dieser Tabelle entnehmen
Die Unterschiede der beiden Varianten können Sie dieser Tabelle entnehmen

Nachdem das «Zürcher Modell» der Tagesschule in den letzten Jahren in 30 Schulen erfolgreich erprobt werden konnte, soll nun den überwiegend positiven Erfahrungen Rechnung getragen und die Tagesschule flächendeckend eingeführt werden.

 

Keine Gebührenerhöhung

Im Vergleich mit der Pilotphase plant der Stadtrat die Gebühren für die Eltern um 50% zu erhöhen. «Damit die Tagesschule die Chancengerechtigkeit erhöht, muss sie für alle Familien attraktiv bleiben – auch für diejenigen mit einem kleineren Portemonnaie», sagt Liv Mahrer, Gemeinderätin und Co-Präsidentin der SP Stadt Zürich. Deshalb behält die «Variante Gemeinderat» den bewährten Tarif von 6 CHF pro Mittag bei. «Und auch die betreuten Aufgabenstunden sind nur in der «Variante Gemeinderat» verbindlich vorgesehen, mit denen insbesondere Schüler:innen aus sozial benachteiligten Verhältnissen gefördert werden können.

 

Keine Kürzungen beim Betreuungspersonal

In der «Variante Stadtrat» ist zudem vorgesehen, im Vergleich zur Pilotphase die Ressourcen in der Betreuung zu kürzen. «Dabei war das Personal bereits jetzt sehr knapp, um über Mittag für alle Kinder da zu sein», sagt AL-Kantonsrätin Nicole Wyss. «Gerade zu Spitzenzeiten braucht es genügend und vor allem einen hohen Anteil an qualifiziertem Personal. Kürzen wir weiter, haben wir bald nicht nur einen Lehrpersonen- sondern auch einen Betreuungspersonenmangel.» Auch der Verband des Lehr- und Betreuungspersonals VPOD spricht sich aus diesem Grund nur für die «Variante Gemeinderat» aus.

 

Echte Vereinbarkeit von Familie und Beruf

«Für die GLP hat die Tagesschule vor allem auch das Ziel, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern», sagt Isabel Garcia, Gemeinde- und Kantonsrätin der GLP. «Das geht aber nicht, wenn schon um 15 Uhr Schulschluss ist, wie das in der Pilotphase teilweise der Fall war.» Der Gemeinderat hat deshalb in der «Variante Gemeinderat» festgehalten, dass die Tagesschule von 8 bis 16 Uhr Unterricht, Verpflegung und Betreuung gewährleisten muss. «Die Variante Stadtrat sieht den Schulschluss bereits um 15:30 Uhr vor, was keine Verbesserung für die Vereinbarkeit bringt», führt Garcia aus.

 

Finanzpolitisch sinnvolle Investition

«Die Tagesschule ist eine Investition in die Zukunft und dieses Geld ist gut investiert», sagt Balz Bürgisser, Gemeinderat der Grünen. «Zudem hat die Pilotphase gezeigt, dass bei Tagesschulen von hoher Qualität die Steuereinnahmen massiv steigen, da die Vereinbarkeit von Familie und Beruf deutlich verbessert wird und somit die Eltern vermehrt berufstätig sind. Da die Variante Gemeinderat die Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Vergleich zur Stadtratsvariante deutlich erleichtert, muss davon ausgegangen werden, dass sie auch zu mehr Steuereinnahmen führen wird. Diese Mehreinnahmen muss man in der Gegenüberstellung auch berücksichtigen, alles andere wäre unseriös.»

 

Flexibilität für unterschiedliche Lebenssituationen

Die «Verordnung Stadtrat» ist extrem starr, es ist nicht einmal die Abmeldung von einem Mittag möglich. Der Gemeinderat hat auf den Wunsch der Eltern reagiert und die Tagesschule etwas flexibilisiert. «Für uns ist es wichtig, dass Eltern oder Grosseltern, die an einzelnen Tagen pro Woche den Mittag mit ihren Kindern/Enkelkindern verbringen wollen, diese Möglichkeit haben, ohne auf die Vorteile der Tagesschule verzichten zu müssen», sagt Roger Föhn, Gemeinderat EVP. Mehr Flexibilität für alle schafft auch die den Schulen gewährte Möglichkeit, die Mittagspause in Anbetracht der örtlichen Gegebenheiten von 80 auf maximal 100 Minuten zu verlängern.

 

Ebenfalls klar für die Variante Gemeinderat spricht sich die Stadtzürcher Schulpflege als oberstes Organ der Stadtzürcher Volksschule aus. Die Argumente der Schulpflege wurden vor den Sommerferien kommuniziert.

 

 

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